電気01.nobaq.net. - Testbericht einer IP Steckdosenleiste: Unterschied zwischen den Versionen

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Vorteile gibt es ja wirklich sehr viel bei den Geräten. Vor allem diese, die jedoch im Vergleich zu anderen IP Steckdosenleisten herausstechen, möchte ich hier kurz aufzählen:
 
Vorteile gibt es ja wirklich sehr viel bei den Geräten. Vor allem diese, die jedoch im Vergleich zu anderen IP Steckdosenleisten herausstechen, möchte ich hier kurz aufzählen:
  
* 2 getrennte Kreise. Für mich extrem wichtig damit ich sowohl Geräte an der USV neu starten kann (z.B. Server) als  auch  Geräte  auf  einem anderen Kreis ein-/ausschalten kann. In Summe habe ich 3 "Kreise" + USV  die ich unterschiedlich schalten  möchte, von daher passt das perfekt  mit den 2 Geräten. Ich möchte nämlich nicht nur Server, Modem, Router etc. bei Bedarf neu starten können sondern vor allem mein [[Computermuseum|Computer]] mit teils "schweren" Maschinen im kW Bereich von unterwegs aus betreiben können. Deswegen möchte ich die Last auch auf unterschiedliche Kreise aufteilen - je nach Anwendungsbereich mit unterschiedlichem FI und Sicherung.  
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* 2 getrennte Kreise. Für mich extrem wichtig damit ich sowohl Geräte an der USV neu starten kann (z.B. Server) als  auch  Geräte  auf  einem anderen Kreis ein-/ausschalten kann. In Summe habe ich 3 "Kreise" + USV  die ich unterschiedlich schalten  möchte, von daher passt das perfekt  mit den 2 Geräten. Ich möchte nämlich nicht nur Server, Modem, Router etc. bei Bedarf neu starten können sondern vor allem mein [[Computer|Computermuseum]] mit teils "schweren" Maschinen im kW Bereich von unterwegs aus betreiben können. Deswegen möchte ich die Last auch auf unterschiedliche Kreise aufteilen - je nach Anwendungsbereich mit unterschiedlichem FI und Sicherung.  
  
 
* Das Gerät bleibt auch an wenn einer der Kreise ausfällt. Ebenfalls mit dem Umgang einer USV wichtig. Vor allem läuft der Server bei Stromausfall problemlos weiter.
 
* Das Gerät bleibt auch an wenn einer der Kreise ausfällt. Ebenfalls mit dem Umgang einer USV wichtig. Vor allem läuft der Server bei Stromausfall problemlos weiter.

Version vom 4. Juni 2009, 17:18 Uhr

Seit längerer Zeit habe ich nach einer Lösung gesucht um Geräte ferngesteuert ein- und auszuschalten. Das Prinzip hört sich relativ simpel an: Man nehme eine Hand voll Relais, einen Treiberbaustein, dazu einen billigen Mikrocontroller mit passendem C-Programm - fertig. Ganz so einfach ist es aber leider nicht, wenn das ganze dann auch noch per IP ansprechbar sein soll und einigermaßen professionell aufgebaut sein soll. Also habe ich mich auf die Suche nach fertigen Produkten gemacht - die leider alle sehr teuer sind. Prinzipiell soll die Leiste folgende Dinge erledigen:

  • Bei Absturz eines Geräts (hauptsächlich Server) soll ein einfacher reboot über Internet möglich sein
  • Viele meiner Computer und Komponenten benötigen viel Strom im kW-Bereich. Da wäre es toll wenn ich sie einfach kurzzeitig nach Bedarf aus- und einschalten könnte.

Was ist 電気01.nobaq.net ?

電気01.nobaq.net. (93.83.102.174) ist eine IP Steckdosenleiste (oder Powerswitch). Mit diesem Gerät ist es möglich beliebige Geräte von Internet aus- und einzuschalten. 電気 (でんき in Hiragana bzw. denki ausgesprochen) ist das japanische Wort für "Elektrizität" oder "Licht". 01 deutet darauf hin dass es das erste von 2 Geräten ist. Das zweite Gerät befindet sich jedoch im internen Netzwerk: 電気02.intra.nobaq.net. (192.168.200.102).

Wie ich zu dem Gerät kam

Ursprünglich wollte ich mein Vorhaben in die Praxis umsetzen und das Gerät selbst bauen, da alle verfügbaren IP-Steckdosenleisten (oder Power-Switches) mehrere Hundert Euro kosten. Zumindest die, die für mich in Frage kommen und eine größere Anzahl an schaltbaren Dosen ("Outlets") haben. Also habe ich mich auf die Suche nach einem passenden Gehäuse gemacht. Und wurde auf eBay fündig (http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=130298344400). Genau das was ich suchen würde: Ein 19 Gehäuse mit passenden Aussparungen für insgesamt 16 Outlets (Kaltgerätebuchsen), 4 Eingänge, einen Kippschalten, eine 9-pin D-Sub Buchse und eine RJ45-Buchse. Die Kosten wären aber trotz Selbstbau nicht ohne gewesen:

  • Gehäuse mit Versand: ca. 45 EUR
  • 4 4er Kaltgerätebuchsen, 4 Buchsen mit Sicherung etc. mit Versand ca. 30 EUR
  • 16 bistabile Relais: > 50 EUR
  • Bausatz AVR-NET I/O von Pollin mit 8 digitalen Ausgängen, 2mal mit Versand: 50 EUR
  • Einiges an Kleinteilen (z.B. Netzteil)

Also da kommt einiges zusammen. Dann muss aber viel Zeit investiert werden und perfekt ist die Lösung dann noch lange nicht: Mit dem Bausatz ist man sehr eingeschränkt bez. Software (Webserver), der Status der Relais kann nicht abgefragt werden etc etc.

Einziges Problem: Als ich das Gehäuse kaufen wollte war es nicht mehr in eBay. Ich habe daraufhin den Verkäufer gefragt ob er noch solche Gehäuse habe. Die Antwort kam prompt: Mehr als genug. Gerade als ich dabei war mich dafür zu entscheiden hat mich der Verkäufer gefragt ob ich vielleicht auch an ganzen "Geräten" Interesse hätte. Ich hatte mich ja schon gewundert für was man wohl sonst so ein für einen Power-Switch massgeschneidertes Gehäuse brauchen sollte. Was ich erst dann bemerkt habe: Der Verkäufer ist Geschäftsführer von http://www.remote-power.de. Einem Hersteller von: IP Powerswitches! Neu kosten diese Geräte 450 EUR, also weit über der Schmerzgrenze. Natürlich habe ich mein Interesse bekundet und konnte nach einer kleinen Verhandlung zwei Geräte des Typs 1HE-8N (2 Kreise à 4 Outlets) zu einem Spotpreis erwerben! Die 2HE-16N (4 Kreise à 4 Outlets) Variante wäre mir stattdessen viel lieber gewesen, die hat es aber leider nicht mehr gegeben.

Gestern sind die Geräte gekommen und ich bin begeistert. Selbst hätte ich das nie in der Form zusammengebracht. Es wäre einfach zu viel Aufwand gewesen. Natürlich muss man auch beachten dass es sich dabei nicht um gebrauchte Geräte handelt sondern um Neugeräte in der Originalverpackung!

Die Vorteile

Vorteile gibt es ja wirklich sehr viel bei den Geräten. Vor allem diese, die jedoch im Vergleich zu anderen IP Steckdosenleisten herausstechen, möchte ich hier kurz aufzählen:

  • 2 getrennte Kreise. Für mich extrem wichtig damit ich sowohl Geräte an der USV neu starten kann (z.B. Server) als auch Geräte auf einem anderen Kreis ein-/ausschalten kann. In Summe habe ich 3 "Kreise" + USV die ich unterschiedlich schalten möchte, von daher passt das perfekt mit den 2 Geräten. Ich möchte nämlich nicht nur Server, Modem, Router etc. bei Bedarf neu starten können sondern vor allem mein Computermuseum mit teils "schweren" Maschinen im kW Bereich von unterwegs aus betreiben können. Deswegen möchte ich die Last auch auf unterschiedliche Kreise aufteilen - je nach Anwendungsbereich mit unterschiedlichem FI und Sicherung.
  • Das Gerät bleibt auch an wenn einer der Kreise ausfällt. Ebenfalls mit dem Umgang einer USV wichtig. Vor allem läuft der Server bei Stromausfall problemlos weiter.
  • Es werden bistabile Relais verwendet. Der Status wird nicht im Controller gespeichert sondern direkt aus den Relais abgefragt. Daher kommt es zu keinen Inkonsistenzen, egal ob das Gerät angesteckt oder ausgesteckt ist.
  • Multiuser (oder "ISP-Betrieb") möglich: Man kann verschiedene User anlegen und den Usern jeweils Rechte für bestimmte Outlets zuweisen. Für mich ist das wegen der Privilegienseparation wichtig. Vor allem für Scripts erstelle ich einen User der nur das betreffende Gerät schalten kann. Hat ein Angreifer dieses Passwort ist z.B. mein Server nicht in Gefahr.
  • Das Gerät hat syslog-Unterstützung: Alle Login- und Schaltvorgänge landen auf meinen Syslogserver.
  • Alle Outlets können individuell benannt werden. Man glaubt kaum wie dies der Übersichtlichkeit dient.
  • Der Modus "Pulse" eignet sich hervorragend für einen reboot. Man setzt eine beliebige Zeit ein und das Outlet wird für diese Zeitspanne "umgeswitched". Je nach Ausgangslage wird der Strom also für diese Zeit an- oder ausgeschaltet.
  • Der Status der einzelnen Outlets ist im Webinterface schön erkennbar
  • Für mich war 19"-Rackeinbau wichtig. Dadurch sind natürlich keine Schuko-Steckdosen eingebaut sondern Kaltgerätebuchsen. Das macht mir aber nicht zu viel aus da die meisten Geräte ohnehin direkt angeschlossen werden können. Und für den Rest werde ich noch die passenden Kabel basteln (bzw. habe dies schon getan).
  • Die API fürs Scripting ist sehr einfach und dadurch besser nutzbar (also simple definierte wget's)
  • Das Gerät kommt mir professionell und gut verarbeitet vor
  • Man kann wirklich ordentliche Leistungen schalten: Gesamtstrom 10A/4600W, pro Kreis 10A und pro Outlet 8A. Die Eingänge sind mit Sicherungen abgesichert.
  • SNMP gibt es laut Homepage mit Aufpreis. Bei meinen Geräten ist es allerdings nicht dabei. Das benötige ich aber eigentlich nicht wirklich.